„Sehr geehrte(r) Herr Rennert,…“
So beginnt eine persönlich an mich gerichtete Einladung. Ich bin damit zum kostenlosen Spanferkelessen am 4. Dezember um 16 Uhr ins Gasthaus Siebert nach Böddiger eingeladen. Frau Frey vom Bauer Münsterland scheint ja eine Meisterin in Sachen Verkaufspsychologie zu sein!
Selbst wenn ich zu dieser Uhrzeit keine E-Mail- und Kommunikationsschulung in Melsungen durchzuführen hätte und noch 20 Jahre älter wäre, würde ich zu keinem so angepriesenen Seniorentreff gehen. Das hört sich zu sehr nach Kaffeefahrt für Altenheime an, bei dem überteuerte Heizdecken, Heilwässerchen u.ä. an Menschen mit einsetzender Demenz verkauft werden sollen.
Die Margen bei derartigen Verkaufsveranstaltungen müssen ja gigantisch sein, wenn man solche Massensendungen per Post verschickt und dabei nicht nur ein kostenloses Spanferkelessen anbietet, sondern auch noch ein 7 Pfund Schlemmerpaket und ein Präsent im Wert von 28 Euro welches es noch als Zugabe gibt. Ehepaare erhalten die doppelte Menge und einen DVD-Player oder eine Digitalkamera als Treueprämie.
Schön, wenn dann wenigstens noch die Anschrift des verantwortlichen Unternehmen auf dem Schreiben genannt würde und nicht nur der örtliche Gastwirt, der seine Räumlichkeiten vermietet. So könnte man sich ja mal über die Produkte und die Seriosität des Unternehmens informieren. Um den Nikolaus wird es sich wohl noch nicht handeln, der kommt ja erst 2 Tage später. Weil minderjährige Personen nicht zugelassen sind, habe ich einen Verdacht: Vielleicht handelt es sich um nicht jugendfrei Prothesen und hochpreisige Massagestäbe, damit Oma und Opa im Viagra- oder Cialis-Rausch mal so richtig nach dem Spanferkelessen die Sau raus lassen können 😉