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Gedanken eines Laien zur Kosteneinsparung im Gesundheitswesen

Kürzlich war ich in einem Hotel untergebracht, bei dem die Gäste beliebig oft an das Buffet mit den Speisen gehen konnten.
Diese Option wurde am häufigsten von den Menschen genutzt, die schon extrem übergewichtig waren. Auch ich habe Übergewicht, aber wenn die Mehrzahl der Männer noch extrem verfetteter aussieht, kommt man sich noch relativ schlank vor. Als ein fast kugelrunder Mann Probleme hatte, einen passenden Stuhl im Restaurant zu finden, kommt man nebenbei beim Tischgespräch auf die Folgen der Völlerei zu sprechen: Bei vielen Tierarten sind in dieser Jahreszeit Fettpolster unerlässlich, um mit den eingelagerten Reserven den Winter zu überstehen, bei Menschen in unseren Breitengraden machen diese gespeicherten Energiereserven keinen Sinn sondern nur krank. Den Abbau von Übergewicht sollte man daher finanziell reizvoll machen, z.B. durch Nachlässe bei den Krankenkassenbeiträgen, wenn das Körpergewicht innerhalb eines gesundheitlich vertretbaren Bereiches liegt. Ähnlich wie beim Rauchen kann der einzelne so mit einer Willensentscheidung sein verfügbares Einkommen steigern und lastet nicht der Allgemeinheit die Kosten auf, die durch seine wissentlich ungesunde Lebensführung entstehen.
Wenn man durch finanzielle Anreize die Zahl der Fälle von Adipositas verringern könnte, würden viele Zivilisationskrankheiten gar nicht erst entstehen und immense Behandlungskosten können so gespart werden. Schulmeisterliche Belehrungen werden an den überflüssigen Fettpolstern wirkungslos abprallen. Der finanzielle Anreiz von ein paar hundert Euro pro Jahr für gesunde Lebensführung kann da schon wirkungsvoller sein – ich schließe mich selbst dabei nicht aus.
Solidarität ist gut, sie sollte aber nur für Folgekosten gelten, die unverschuldet entstehen. Für Risiken, die man selbst verschuldet, sollte man auch durch zusätzliche Risikobeiträge herangezogen werden. Damit das positiver klingt, könnte man auch allgemein die Beiträge erhöhen oder Überschüsse verwenden und für gesundheitsbewusste Menschen eine Rückerstattung von Anteilen einführen.
Weil die eingesparten Milliarden aber Umsatzverluste für die betroffenen Medikamentenhersteller bedeuten, wird eine starke Lobby solche Reformgedanken schon im Keim zu ersticken versuchen. Derartige Machenschaften von Interessengruppen kennen wir ja noch, als es darum ging, das Rauchverbot an ein paar öffentlichen Orten durchzusetzen.