Mehr als eine Stunde hatte der Server der Stadt Felsberg ein totales Blackout.
Ab 19:30 wollte ich mir das angekündigte Wahlergebnis ansehen. Stattdessen sah ich Fehlermeldungen wie abgebildet.
Möglicherweise war der betreffende städtische Mitarbeiter vom Ergebnis so überrascht, dass er sich erst nach einer Stunde an korrekte Betätigung die Enter-Taste erinnern konnte.
Der (vorige) Kandidat der SPD hatte bei der letzten Wahl noch über 80 % Stimmanteil. Der jetzige musste sich mit etwa 50 % weniger zufrieden geben. Immerhin schaffte er es noch als Zweitbester in die Stichwahl zu kommen. Die Überraschung war jedoch aus meiner Sicht das schlechte Ergebnis von Klaus Döll. Wahrscheinlich hat er die Felsberger mit seinem Wahlkampf intellektuell überfordert. In der HNA-Veranstaltung wurde von diversen Zuhörern sein amerikanischer Stil kritisiert. Zu Kennedys Zeiten wäre der Vergleich mit Amerikanern noch positiv angekommen – heute scheint das Amerikanische ein übler Makel zu sein. Deshalb hat die Zurückhaltung und relative Bescheidenheit bei Wahlauftritten von Volker Steinmetz wohl auch die meisten Stimmen eingebracht. Wenn er die Hälfte der Stimmen einsammeln kann, die im ersten Wahlgang Klaus Döll gewählt haben, wird er in Zukunft nicht mehr als Förster nach Kassel zur Büroarbeit fahren müssen, sondern kann sein Revier auf ganz Felsberg erweitern. Die SPD hat sich schwer getan, den Nachfolger für den beliebten Klaus Stiegel aufzubauen. Parteiinterne Kampfabstimmungen bei der Kandidatenkür haben weder innerparteilich noch nach außen zur Mobilisierung von Wählerstimmen beigetragen. Wenn die Felsberger SPD die erste Niederlage nach Jahrzehnten der absoluten Mehrheit vermeiden will, muss sie in den nächsten 14 Tagen mehr tun, als vor dem nächsten Wahltag am 11.11. Brot an die Haustüren zu bringen. „Brot und Spiele“ reichten noch in Rom zum Machterhalt – aber Felsberg ist eben nicht Rom 😉