Gestern war meine Frau mit Ihren Kolleginnen zur Weihnachtsfeier in einem hiesigen Lokal. Das Essen war wie immer reichlich und die Luft war so mit Zigarettenqualm verpestet, dass ich nach ihrer Heimkehr riechen konnte, in welchen Räumen unserer Wohnung sie Kleidungsstücke abgelegt hatte.
Da fiel mir die Rauchverbotsdiskussion in den Parlamenten wieder ein.
Sind große Teile der Politiker nur nützliche Idioten oder bestochen oder beides?
Einerseits beschließen Sie ein Gesetz, welches dazu führt, dass eine Warnung auf jeder Zigarettenschachtel steht, wie schädlich Rauchen ist und dann setzen Sie die Erkenntnisse des Gesetzgebers nicht um. Wie schon bei der Gesundheitsreform und bei der Bildungspolitik kann man nur zur Erkenntnis gelangen, dass Föderalismus ein überflüssiger Schwachsinn ist. Wenn sich jeder Provinzfürst trotz wissenschaftlicher Erkenntnis so äußern kann, wie das einige getan haben, wie sollen Eltern Ihren Kindern glaubhaft machen, dass man das Rauchen besser sein lässt. Vielleicht haben Juristen – wie im Fall Hoitzer – mal wieder den Stein der Weisen in der Hand. Jeder, dessen Kleidungsstücke nach dem Verlassen eines öffentlich zugänglichen Ortes so geruchsverschmutzt sind wie die, die ich gestern Abend gerochen habe, sollte den Betreiber des Raumes auf Schadensersatz verklagen. – Wenn ich bewusst das Eigentum anderer mit sichtbarem Dreck verschmutze, muss ich ja auch zahlen, warum nicht auch für riechbaren Dreck?
Urteile von klugen Bundesrichtern sind wahrscheinlich nachhaltiger als das Rumgeeiere von Politiker, die Wahlkampfspenden der Zigarettenindustrie annehmen dürfen. Vielleicht könnten die Korruptionsfahnder nach den Abschlussarbeiten bei Siemens mal die Geldtransfers der Tabakindustrie analysieren.
Es mag sein, dass einige Raucher sich kürzer in der Gastronomie aufhalten, wenn das Rauchverbot kommt – aber es könnte genauso gut sein, dass mehr Nichtraucher kommen, weil weder ihre Lungen noch ihre Kleidung beschädigt werden 😉
Ein Kommentar
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Niemand wird gezwungen öffentliche Lokale … zu betreten. Die Räumlichkeiten sind zwar öffentlich aber der Betreiber besitzt ein Hausrecht und kann selbst entscheiden ob er rauchen erlaubt oder nicht.
Hier gleich von Körperverletzung oder Sachbeschädigung zu reden halte ich für überzogen.