Der Song von Barry McGuire ist wieder in in unserem Haus. Ich kaufte die Platte vor 35 Jahren und hörte mir diese zur Zeit des Vietnam-Krieges an, als ich mit meinen Schulkameraden die damals noch üblichen Gewissenprüfungen für Kriegsdienstverweigerer vorbereitete. Fast alle Abiturienten haben damals, d.h. Ende der 60er Anfang der 70er Jahre über den Kriegsdienst nachgedacht und darüber, wie sie dem „Training für das Töten“ entgehen könnten. Wenn mein jüngster Sohn den Text hört, wird er „Eastern World“ und „Red China“ nicht mehr richtig einordnen können. Der Text müsste heute upgedated werden: Mit Eastern World war der Warschauer Pakt gemeint. Aus den heute eingemeindeten EU-Gebieten DDR, Tschechoslowakei und Polen bedrohten uns atomwaffenbestückte SS20 Mittelstreckenraketen, die mit entsprechenden Pershings auf westlicher Seite im Gleichgewicht des Schreckens gehalten werden mussten. In „Rot-China“ hatte Mao gerade mal Millionen Menschen in seiner Kulturrevolution verheizt, d.h. entweder töten, foltern oder demütigen lassen. Das klingt für die Jüngsten so fremdartig, wie es hoffentlich in Jahrzehnten klingen wird, wenn über religiös verirrte Selbstmordverbrecher aus der arabischen Welt gesprochen wird und die völlig fehlgeschlagenen Versuche der Amerikaner diesen Terror mit ihren Mitteln zu bekämpfen.
Text und Melodie von „Eve of Destruction“ sind immer noch gut. Die jungen Hörer müssen sich nur andere Orte vorstellen, dann passt es.