Die Schöpfung politischer Slogans verbindet man mit einem Datum und einer Person:
- Am 8. März 1983 sprach US-Präsident Ronald Reagan vom „Reich des Bösen“ und meinte die Sowjetunion damit
- Am 29. Januar 2002 fasste US-Präsident George W. Bush unter der „Achse des Bösen“ die Länder Nordkorea, Iran und Irak zusammen
- Am 9. Juni 2013 outete sich der US-Whistleblower Edward Joseph Snowden und gibt Einblicke in das “Reich des Schnüffelns“. Damit ist die Spionageachse aus US-Geheimdienst NSA und Britischem GCHQ gemeint.
“Fuck USA-NSA” – Klammheimliche Freude über den Fauxpas der bespitzelten US-Diplomatin
Was sie sagt ist unspektakulär, möglicherweise hat sie sogar recht. Spektakulär ist, dass sie nicht damit rechnete, dass ihre US-Informationstechnik (Telefon) eine Achillesferse hatte und sie genauso blamiert ist, wie unsere Kanzlerin, deren Telefongespräche dem NSA zugänglich sind. Das Triumphgefühl ihrer ungebetenen Zuhörer mag in etwas so gewesen sein, wie das der sowjetischen Führung bei der Zündung der ersten sowjetischen Kernwaffe im RDS-1 Projekt. Die US-Monopolstellung bei Kernwaffen war damit beendet und das Gleichgewicht des Schreckens hergestellt.
Die Publizisten des Telefonmitschnitts stellen das gefühlte Gleichgewicht der elektronischen Kriegführung wieder her. Offensichtlich ist die Spionage in unserer vernetzten Welt jetzt allgegenwärtig.
Mit ihren Allmachtsphantasien über das Internet haben die USA das moralische Kapital verspielt, welches sie nach 1945 als Beschützer der freien Welt aufgebaut haben.
NoSpy-Abkommen könnten die Zahl und die Größe der Spionagerechenzentren und deren Zielgruppen beschränken. Wir als die Bespitzelten müssen die allgemeine Aufrüstung und unsere Verteidigung gegen Wirtschafts- und Internetspionage mit unseren Steuern bezahlen. Wir sollten also hoffen, dass die NoSpy-Verhandlungen nicht so lange dauern wie bei der nuklearen Abrüstung.